# 52 HANNA SCHWARZ, PHILIPP SOLLMANN
Der Spaß hört nie auf!
Installation aus drei geloopten Videos, Hurdy Gurdy recorded
March 2-23, 2018
Die erste von drei Projektionen zeigt eine Coladose, um die eigene Achse kreisend. Die zweite zeigt eine Venus Kallipygos, eine ihren Po entbößende Venusfigur. Ein Portrait dieser anmutig aussehenden Figur ist auf der ersten Veröffentlichung des belgischen Labels „Les Disques du Crepuscules“ zu finden. Die überdimensionale Schraube, um welche die Kamera in der dritten Projektion kreist, bildet den 1930 entstandenen Rathenau-Brunnen von Georg Kolbe ab, der von den Nationalsozialisten zerstört und erst wieder in den 1980er Jahren neu konstruiert und aufgestellt wurde - zu finden im Berliner Park Rehberge.
Den Videos gemein ist, dass die sich drehenden oder von der Kamera umkreisten Objekte in Bewegung geraten. Der durch konstantes Drehen an einer Kurbel erzeugte Ton der Drehleier folgt keiner Narration und scheint ebenfalls um sich selbst zu kreisen. Durch das Zusammenspiel von Ton und Bild entsteht so ein niemals an ein Ziel ankommendes Kreisen und Driften, das ekstatische und transzendente Konzepte und die Gleichförmigkeit der Wiederholung einander fragend gegenüberstellt.
Hanna Schwarz' Filme und Installationen zeichnen Momente nach, in denen sich Bewegungen durch ihre Wiederholung als Geste oder Pose in Körper einschreiben. Sie arbeitet mit verschiedenen Medien, die sie zu raumgreifenden Installationen verbindet. Die Arbeiten von Hanna Schwarz wurden international ausgestellt, u.a. im Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich, im ZKM Karlsruhe, im Abrons Art Center, New York City, im Badischen Kunstverein, Karlsruhe, in der Kunsthalle Schirn, Frankfurt, dem ICA, London, im Kunstverein für die Rheinlande, Düsseldorf.
Phillip Sollmann adressiert in seinen Arbeiten verschiedene Ebenen von Sound. Er besuchte den Lehrgang für Computermusik in Wien (ELAK). Unter seinem bürgerlichen Namen ist er als Künstler und Komponist tätig, unter dem Pseudonym Efdemin hat er auf dem Label Dial Records drei Alben veröffentlicht und ist ein international gebuchter DJ. 2017 realisierte er die Komposition MONOPHONIE für Instrumente Harry Partchs. Gemeinsam mit Konrad Sprenger (Pan) hat er das Modular Organ System entwickelt, eine modulare, computergesteuerte Orgel, die in der Kestnergesellschaft Hannover und der Berliner Galerie Mathew präsentiert wurde.